Tiergestützte Psychotherapie
«Der Einsatz von Tieren in der Therapie hat eine lange Tradition. Bereits am Ende des 18. Jahrhunderts wurde versucht, Tiere für therapeutische Zwecke zu verwenden, aber erst seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde dieser Möglichkeit der Therapie verstärktes Augenmerk geschenkt und die praktischen Erfahrungen vor allem in den USA, Australien und England durch wissenschaftliche Studien untermauert.»
(Prof. Dr. Josef Leibetseder)
Definition der Tiergestützten Therapie
«Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Massnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten des Menschen erzielt werden. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen. Das Therapiepaar Mensch/Hund fungiert hierbei als Einheit. Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation, Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.»
(Geschützte Definition nach Dr. G. Gatterer, Wien)
Pino (Labrador Retriever aus der Zucht der Blindenführhundeschule Allschwil bei Basel) ist nicht als „Therapeut“ an sich zu verstehen, sondern er hat eine begleitende und unterstützende Funktion, die immer in Anwesenheit der Therapeutin erfolgen soll. Er wird bei einer begründeten Zielsetzung in der Therapie eingesetzt, der Therapieverlauf wird dokumentiert. Wird Pino nicht für einen gezielten Einsatz gebraucht, ist er an seinem, für ihn bestimmten, sicheren Platz im Raum anwesend (Rückzugsort für Hund, Tabubereich für Kinder).
Hunderasse
Ein Therapiehund muss nicht einer bestimmten Rasse entstammen. Jeder Hund kann sich zu einem Therapiehund entwickeln, wenn gewisse Merkmale erfüllt werden wie z.Bsp.: menschenbezogen, führwillig, hohe Toleranz- und Reizschwelle, aggressionsarm. Pino bringt diese Wesensmerkmale mit. Er ist ein mittelgrosser Hund mit schwarzem Fell.
Die Ausbildung zum Therapiebegleithund
Die Ausbildung des Hundes beginnt schon mit der Welpenschule. Mit frühestens 2 Jahren kann der Hund die Therapiebegleithunde-Ausbildung (nach einem Eintrittstest) beginnen und diese nach ca. einem Jahr mit einer Prüfung abschliessen. Wichtig ist, dass Therapeutin und Tier zu einem Team zusammenwachsen. Der Hund soll sich schon früh an Kinder und möglichst verschiedene Reize gewöhnen, um sich zu einem guten Therapiehund entwickeln zu können.
Hygiene des Hundes
Der Hund soll gesund, gepflegt, sauber, geimpft und regelmässig entwurmt sein. Regelmässige Kontrollen beim Tierarzt sind Bedingung.
Hygiene beim Kontakt mit dem Hund
Die Hände und die anderen Körperteile, die vom Hund berührt wurden sollen gewaschen werden (Desinfektionsmittel nicht nötig). Berührungen des Gesichts mit der Schnauze sollten vermieden werden.
Versicherung
Der Hund und seine Therapeutin haben eine Haftpflichtversicherung. Die Therapeutin erfüllt alle nötigen Bedingungen zur Haltung eines Hundes.
Information an die Eltern
Eltern, bei deren Kind der Hund gezielt zum Einsatz kommen soll, werden vorgängig informiert und um ihr Einverständnis gebeten.